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Privat
Pfr. Jonas Schmidt

                            

Liebe Leserinnen und Leser

Ich möchte Sie herzlich grüßen mit einem Wort aus dem ersten Brief des Apostels Petrus: „Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit. Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widersteht, fest im Glauben, und wisst, dass eben dieselben Leiden über eure Brüder in der Welt gehen.-

Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen. Ihm sei die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ (1. Petrus 5,5-11)

„Was helfen uns die schweren Sorgen, was hilft uns unser Weh und Ach?

Was hilft es, dass wir alle Morgen beseufzen unser Ungemach?“ (EG 369,2)

 

Als hätte der Liederdichter Georg Neumark die Verse für uns gedichtet, so kommt es mir vor: Mit Sorgen beladen geht vielen von uns die Lebensfreude verloren. Dabei sind sie ja berechtigt, die großen und die kleinen Sorgen: Die Sorge um eine Lehrstelle oder um die soziale Absicherung angesichts von Hartz IV, die Sorge um den Frieden in der Welt angesichts des brutalen Krieges in der Ukraine oder des Terrors im Nahen Osten. Kaum möglich, die Sorgen loszuwerden, manchem rauben sie den Atem oder den Schlaf.

 

Alle Sorgen auf Gott werfen – wer wollte das nicht? Möglich ist das wohl nur in dem Vertrauen auf die gewaltige Hand Gottes, von der der Apostel spricht. In dieser Hand liegt die Macht der Welt. Darum sind unsere Sorgen und Ängste bei ihm gut aufgehoben. „Wer Gott, dem Allerhöchsten traut, der hat auf keinen Sand gebaut“ (EG 369,1). Mit unseren Sorgen sind wir bei Gott gut aufgehoben, weil er für uns sorgt: Er wird uns aufrichten, stärken, kräftigen und gründen.-

Wer seine Sorgen so auf Gott werfen kann, der kann freier atmen. Und im Loslassen kann ich entdecken, was das Leben eigentlich ausmacht: das Wichtigste im Leben bekomme ich geschenkt. Was ich vor allem brauche im Leben, das kann ich nicht herstellen: der neue Tag, die Liebe, die mir andere entgegenbringen, die Freude an großen und kleinen Dingen. Leben aus Gottes Für-Sorge, das macht das Leben reich. Der Apostel nennt diese Haltung Demut.-

Teuflische Ereignisse, belastende Erfahrungen, bedrohliche Erlebnisse – das alles ist damit nicht aus der Welt verschwunden; aber ich kann anders damit leben. Statt mich zu sehr zu sorgen, kann ich auf Gottes Fürsorge trauen. Und in diesem Vertrauen können sich meine Sorgen in Für-Sorgen verwandeln: Weil Gott für mich sorgt, kann ich für andere da sein. Oder noch einmal mit den alten Worten von Georg Neumark: „Sing, bet und geh auf Gottes Wegen, verricht das Deine nur getreu und trau des Himmels reichem Segen, so wird er bei dir werden neu.“-

Eine gesegnete, frohe Zeit wünscht Ihnen Pfarrer Jonas Schmidt

 

 

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